Un caso di ius controversum in tema di operis novi nuntiatio
Abstract
En
That essay analyses two texts (D. 39.1.23, Iav. 7 ep. and D. 4.7.3.3., Gai. 4 ad ed. prov.) which appear to sharply contrast each other. Both fragments deal with an operis novi nuntiatio notified to a land seller and a building constructed by the land buyer. The contrast concerns the extension of the ban to the purchaser. The paper refuses 1) the attempt to level out the opinions of Iavolenus and Gaius, 2) the thesis that their decisions concerned different cases, 3) the thesis that justifies their contrast in the light of the differences between Italic and provincial jurisdictions. The author believes that question was a case of ius controversum: the words 'quasi' and 'dicitur' could suggest that Gaius was referring an opinion he did not share.
De
Mit Bezug auf die operis novi nuntiatio finden wir zwei Stellen in den Digesten – Javolen D. 39.1.23 und Gaius D. 4.7.3.3 –, die sich anscheinend widersprechen. Obwohl derselbe Tatbestand in beiden Stellen diskutiert wird (jemand, demgegenüber eine operis novi nuntiatio vorgenommen wurde, hatte den Grundstück verkauft, wo der Käufer dann gebaut hatte), bei Gaius sieht so aus, der Käufer hafte nicht aus dem Inderdikt; bei Javolen hingegen doch. Die ältere und immer noch herrschende Auffassung, die die Widersprüche zu mildern versucht und die Entscheidungen einander anzupassen, ist ebenso wenig überzeugend wie die andere Behauptung, es handele um zwei verschiedene Tatbestände. Auch nicht annehmbar ist die Behauptung, die Widersprüche auf der Basis eines Unterschiedes zwischen Italischem und Provinzialem Recht erklären zu können. Es ist dagegen wahrscheinlich, dass es mit Bezug auf diesen Fall ius controversum gab und, dass Gaius ja der Vollständigkeit halber über die Entscheidung hinsichtlich der actio in factum de alienatione iudicii mutandi causa facta berichtet hat, sie trotzdem nicht zu eigen machen wollte. Sein Bedenken kann man dem «quasi» in Zusammenhang mit «dicitur» entnehmen.
That essay analyses two texts (D. 39.1.23, Iav. 7 ep. and D. 4.7.3.3., Gai. 4 ad ed. prov.) which appear to sharply contrast each other. Both fragments deal with an operis novi nuntiatio notified to a land seller and a building constructed by the land buyer. The contrast concerns the extension of the ban to the purchaser. The paper refuses 1) the attempt to level out the opinions of Iavolenus and Gaius, 2) the thesis that their decisions concerned different cases, 3) the thesis that justifies their contrast in the light of the differences between Italic and provincial jurisdictions. The author believes that question was a case of ius controversum: the words 'quasi' and 'dicitur' could suggest that Gaius was referring an opinion he did not share.
De
Mit Bezug auf die operis novi nuntiatio finden wir zwei Stellen in den Digesten – Javolen D. 39.1.23 und Gaius D. 4.7.3.3 –, die sich anscheinend widersprechen. Obwohl derselbe Tatbestand in beiden Stellen diskutiert wird (jemand, demgegenüber eine operis novi nuntiatio vorgenommen wurde, hatte den Grundstück verkauft, wo der Käufer dann gebaut hatte), bei Gaius sieht so aus, der Käufer hafte nicht aus dem Inderdikt; bei Javolen hingegen doch. Die ältere und immer noch herrschende Auffassung, die die Widersprüche zu mildern versucht und die Entscheidungen einander anzupassen, ist ebenso wenig überzeugend wie die andere Behauptung, es handele um zwei verschiedene Tatbestände. Auch nicht annehmbar ist die Behauptung, die Widersprüche auf der Basis eines Unterschiedes zwischen Italischem und Provinzialem Recht erklären zu können. Es ist dagegen wahrscheinlich, dass es mit Bezug auf diesen Fall ius controversum gab und, dass Gaius ja der Vollständigkeit halber über die Entscheidung hinsichtlich der actio in factum de alienatione iudicii mutandi causa facta berichtet hat, sie trotzdem nicht zu eigen machen wollte. Sein Bedenken kann man dem «quasi» in Zusammenhang mit «dicitur» entnehmen.
DOI Code:
10.1285/i22402772a7p167
Keywords:
Operis novi nuntiatio; actio in factum de alienatione iudicii mutandi causa facta; emptor
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